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Chronik des Musikvereins Sulzbach

In der Zeit ohne Radio, Grammophon oder Tonband hatte die örtliche Musikkapelle in vieler Hinsicht noch höhere Bedeutung als heute. Man war flexibel und konnte seine Musik überall zu Gehör bringen. Immer wieder waren es auch Umzüge und Festlichkeiten, die die Musiker auf den Plan riefen, wobei die Einweihung der Kochertalbahn am 01.10.1903 als besonders wichtig zu nennen ist. Der Sonderzug mit den Ehrengästen machte in Sulzbach halt. Sie marschierten, voran die Sulzbacher Kapelle, zum Gasthaus "Krone" und nach dem dortigen Essen zurück zum Bahnhof. Auch bei auswärtigen Anlässen, z.B. Fastnachtsumzügen in Untergröningen und Gaildorf, wirkten Sulzbacher Musiker mit. Aus beruflichen Gründen und wegen der Einberufung zum Wehrdienst mussten einige Musiker etwa ab 1911 aufhören. Doch es kamen auch neue Bläser hinzu, und zwar Heinrich Ranalder und nach der Pause durch den 1. Weltkrieg Friedrich Lillich, Karl Kuppinger, Richard Gaiser, Karl Widmann, Georg Hähnle, Karl Waldenmaier, Karl Hinderer, Karl Bauer, Johann Schwenger und Otto Straub.

Die Kapelle hatte weiterhin viel zu spielen bei Bauerntagen, Kriegsgedenktagen, Umzügen, Schützen- und Gartenfesten, sowie bei einem Eisfest (etwa 1922) auf dem Kocher in Sulzbach. Mehrfach hat man auch in Gaildorf und Umgebung musiziert, weil dort nach dem Krieg erst 1926 wieder eine Kapelle gegründet wurde. Mit Musikern aus Nachbargemeinden, besonders Murrhardt und Adelmannsfelden, unterhielt man gute Verbindungen. So war bei größeren Veranstaltungen stets eine gegenseitige Unterstützung möglich. Aus der Blaskapelle schlossen sich im Jahre 1919 die Musiker Ferdinand Ranalder, Heinrich Ranalder, Heinrich Schneider, Johann Schwenger und Otto Straub zu einer Streichkapelle zusammen. Oft wurden Blas- und Streichinstrumente gleichzeitig mitgenommen und in beiden Gruppen abwechselnd gespielt. Durch den Kriegsausbruch 1939 verlor die Kappelle recht schnell ihre Musiker und konnte nicht mehr auftreten.

Nach Kriegsende fanden sich aber bald wieder einige Bläser zusammen. Bereits bei den Sommernachtsfesten am ehemaligen Sportplatz auf der Brünst in den Jahren 1948 und 1949 wirkte die Sulzbacher Kapelle mit.

Diese Musiker probten jedoch nicht regelmäßig und traten nur bei Bedarf zusammen. So konnte man den Erfordernissen nicht mehr gerecht werden. Insbesondere auf Betreiben von Bürgermeister Stephan Keck wurde deshalb öffentlich zu einer Zusammenkunft aufgerufen, und im Gasthaus "Krone" traf man sich am 05.04.1952 "Zwecks Gründung einer Dorfkapelle". Es meldete sich eine Anzahl junger Männer, und zusammen mit den "Alten" Otto Straub, Friedrich Lillich und Karl Widmann sen. begann man bereits am 07.04.1952 mit den Proben unter der Leitung von Ferdinand Ranalder. Trotz seines hohen Alters und seiner angegriffenen Gesundheit verstand er es, innerhalb kurzer Zeit eine stattliche Anzahl junger Bläser heranzubilden. Neben den Einnahmen aus der Mitwirkung an Hochzeiten half eine in der ganzen Gemeinde durchgeführte Sammlung, die laufenden Ausgaben für Reparaturen der alten Instrumente, Noten usw. zu decken und im Laufe der Zeit vereinseigene Instrumente anzuschaffen. Mehrere Musiker kauften sich auch selbst Instrumente.

Im Zuge des allgemeinen Aufschwungs der Volksmusik hatte die Kapelle laufend zu tun, und sie bestätigte ihr Können bei jeder Gelegenheit. Bereits am 26.10.1952 spielte sie in der Kirche und am 26.12.1952 bei der Weihnachtsfeier des Liederkranzes. Ein schönes Erlebnis war die Mitwirkung beim Jubiläumsfest des Musikvereins Laufen/Kocher am 30.08.1953. Es können hier natürlich nur Beispiele genannt werden, denn auch bei allen anderen wichtigen Ereignissen in der Gemeinde war die Musikkapelle zugegen, so bei der Ankunft und Weihe der neuen Kirchenglocken (1954) und der Einweihung der Wasserleitung Kohlwald-Hohenberg (1954). Vereinsfeiern, Sport-, Sommer- und Schützenfeste wurden mit Musik umrahmt. Ständchen, Kirchenmusik, Begräbnismusik u.a.m. zählten zu den Aufgaben. Immer wieder trat die Kapelle bei auswärtigen Musik- und Feuerwehrfesten, auch mit Umzügen, auf.

Im Mai 1955 wurde gemeinsam mit dem Liederkranz Sulzbach in der alten Turnhalle ein Konzert gegeben. Nach dem erreichten Stand von 18 Musikern haben in den Jahren 1956 und 1957 aus beruflichen Gründen mehrere

Musikkameraden aufgehört. Ferdinand Ranalder konnte nicht mehr ausreichend Nachwuchs heranbilden und hat 1957, bald 70-jährig, den Taktstock endgültig aus der Hand gelegt. Seine Nachfolge übernahm Friedrich Wahl, der den Umgang mit Blasinstrumenten bei ihm erlernt hatte.

Neue Aufgaben warteten und es musste mit Eifer geprobt werden. Im August 1958 wurde das erste eigene Gartenfest an der alten Turnhalle abgehalten, um mit dem Erlös die laufend hohen Ausgaben bestreiten zu können. Wichtige musikalische Aufgaben waren 1959 beim 100jährigen Jubiläum und 1963 bei der 100-jährigen Fahnenweihe des Liederkranzes zu bewältigen.

Die Kapelle wuchs von Jahr zu Jahr. 1960 trat u. a. Margot Wahl als erste Musikerin dem Verein bei. Am 03.03.1961 konnte das erste Platzkonzert auf dem Marktplatz gegeben werden. Besuche bei auswärtigen Musikvereinen waren nötig, um sie als Gastkapellen für die eigenen Sommerfeste verpflichten zu können. Nach dem Schulhausneubau 1964 wurde im Rathaus der neue Sitzungssaal auch für Musikproben freigegeben. Das brachte eine große Erleichterung, denn das Nebenzimmer im Gasthaus "Adler" war für die jetzt 27 Musiker zählende Kapelle zu klein geworden. Im Juni 1967 fand das erste eigene Zeltfest im "Vogelsgarten" statt, und ein Jahr später wurde das Kreismusikfest mit großem Festzug abgehalten.

Höhepunkt an lässlich des Kreismusikfestes 1968 war der Besuch der Musikkapelle Viechtwang aus Oberösterreich. Ihr glänzendes Konzert im Festzeit blieb allen Besuchern in bester Erinnerung. Bezirksvorsitzender Karl Kübler aus Schwäbisch Gmünd nannte die Vorträge dieser Kapelle "Volksmusik in Vollendung". Gerade dieser Besuch, die beispielhafte Organisation der 65 Mann starken Kapelle und die gekonnten Musikvorträge unter ihrem Kapellmeister Sepp Pühringer haben unserem Verein wichtige Impulse für den weiteren Aufbau gegeben. Der Gegenbesuch 1969 war mit einem dreitägigen Ausflug verbunden.

Nicht zuletzt aus diesem Anlass wurde der Uniformanzug gekauft und größtenteils von den Musikern selbst bezahlt.

Bei der regelmäßigen Beteiligung an Wertungsspielen, erstmals am 29.06.1969 in Fellbach, konnten nicht nur gute Ergebnisse erzielt werden, sondern Dirigent und Kapelle gewannen dabei auch wertvolle Erkenntnisse für eine erfolgreiche Weiterentwicklung. Durch eine gezielte Jugendausbildung und den Besuch von Jugendkritikspielen wurde der Nachwuchs gefördert und die Kapelle ständig verjüngt

Ab dem Jahr 1959 warb der Verein intensiv um fördernde Mitglieder. Die Idee der Volksmusik sollte nicht nur von den Musikern, sondern von einer möglichst breiten Schicht der Bevölkerung getragen werden. Gerade für diesen Personenkreis wurde ab 1970 jährlich ein "Konzert- und Unterhaltungsabend" veranstaltet, um allen Mitgliedern die aktive Arbeit in der Kapelle immer wieder demonstrieren zu können. Diese Abende im Adlersaal waren immer ein großer Erfolg.

Anfang der siebziger Jahre kamen einige junge Männer aus der Steiermark auf Arbeitssuche nach Sulzbach. Drei von ihnen, jeweils tüchtige Trompeter, traten in die Kapelle ein, wo sie mit Freude aufgenommen wurden. Einer von ihnen, Franz Schaupper, hat ein Mädel aus Sulzbach geheiratet und ist in Gemeinde und Kapelle sesshaft geworden. Durch ihn entstand die Verbindung zu seiner Heimatkapelle, dem Musikverein Niederwölz. Im Juli 1974 fuhr die Sulzbacher Kapelle mit jetzt 31 Musikern zum ersten Ausflug nach Niederwölz, der mit einem Konzert verbunden war. Unvergesslich bleibt jedem Teilnehmer die Fahrt mit der Murtalbahn, einer Schmalspurbahn mit besonderem Gepräge, von Niederwölz nach Tarnsweg und zurück.

Ab 1974 war die Kapelle in der Lage, auch bei Großveranstaltungen wie dem "Tag der offenen Tür" bei der Bundeswehr in Ellwangen und Heidenheim, sowie dem "Kuchen- und Brunnenfest" in Schwäbisch Hall mitwirken zu können. Einen großen Vorteil, auch für den Musikverein, brachte die 1975 fertiggestellte Gemeindehalle, später Stephan-Keck-Halle.

Schon wenige Wochen nach der Einweihung konnte darin ein gemeinsames Konzert mit der Kapelle aus Niederwölz dargeboten werden, das. sehr gut besucht war und großen Anklang fand. Im Herbst 1975 brachte die 950-Jahrfeier der Gemeinde Sulzbach-Laufen zwar eine Menge Arbeit, spornte aber den Musikverein zu einer weiteren Leistungssteigerung an. Hervorzuheben ist auch das Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Laufen/Kocher zu Gunsten der "Aktion Sorgenkind" am 30.10.1976 in der Gemeindehalle.

In den Jahren wo die Kapelle relativ klein war, gab es keine umfangreichen Verwaltungsaufgaben. Man konnte das Geschehen gemeinsam absprechen und regeln. Ab 1952 hat sich die Kapelle aus ihren Reihen einen Vorsitzenden gewählt, z.B. Otto Straub oder Willy Haas, die die Vereinsgeschäfte satzungsgemäß geführt haben. Ab 1959 war Hermann Moll 1. Vorsitzender und blieb es bis November 1976. Er trat altersbedingt zurück und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger war Klaus Grüninger, der sich vorher über viele Jahre als 2. Vorsitzender einarbeiten konnte. Im Juni 1977 folgte der zweite Ausflug nach Niederwölz, verbunden mit viel Musik und geselliger Unterhaltung. Überschattet wurde das Ganze jedoch durch den allzu frühen Tod des Niederwölzer Kapellmeisters Martin Hebenstreit am 15.07.1976, dem beide Kapellen mit einer Kranzniederlegung am Grabe gedachten.

Der Musikverein Sulzbach ist seit 1952 Mitglied im Deutschen Volksmusikerbund und wechselte dort im Zuge der Kreisreform vom Bezirk Gmünd-Remsgau zum Kreisverband Hohenlohe. 1968 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister. Sehr vielseitig sind die Aufgaben einer Blaskapelle, entsprechend umfangreich das Repertoire. Hier soll versucht werden, am Beispiel des Musikvereins Sulzbach einen Überblick zu geben, was bis dato wo gespielt wurde. Marschmusik zur Unterhaltung und zum Konzert, zu Festzügen, Hochzeitszügen, Trauermusik u.a. Die Marschmusik auf der Straße ist ein Gebiet, das fast ausschließlich der Blasmusik gehört; Saal- und Platzkonzert, Bearbeitungen verschiedener Werke und Originalkompositionen für Blaskapellen; Tanz- und Unterhaltungsmusik, volkstümlich und modern. Mehrfach auch in kleiner Besetzung oder unterteilt in Gruppen; Wertungsspiel

Ständchen bei Mitgliedern und Freunden des Vereins, öffentlicher Anlass, z.B. Eröffnung verschiedener Einrichtungen wie Wasserleitung Kohlwald-Hohenberg (1954), Gedächtnisstätte auf dem Friedhof (1961), Schulhaus (1964), Gemeindehalle (1975); Verabschiedung und Einsetzung von Pfarrer/-in und Bürgermeister; Wiedervereinigung (1990); Versammlungen, usw.

Vereinsveranstaltungen wie Jahresfeiern, Sommer- und Schützenfeste. Das Schützenfest in Sulzbach war über Jahrzehnte hinweg nicht denkbar ohne Blaskapelle, die stets im Freien spielte. Dort, auf der Straße vor dem Schützenhaus, saß man und wurde bewirtet. Abschluss und Höhepunkt war der Marsch der Schützen ins Dorf, voraus die Musik. Die zunehmende Motorisierung ließ diesen schönen Brauch aussterben.

In der Kirche, zum Gottesdienst, zu Hochzeiten, Konfirmationen, Trauergottesdiensten, Ankunft und Einweihung der neuen Glocken (1954); Auf dem Friedhof Begräbnisse, Volkstrauertag und Auferstehungsfeiern.

Im Jahr 1978 konnte der Musikverein sein 75-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Die Stammkapelle zählte damals 51 Musiker, davon 23 Jugendliche. Im Verein waren 150 fördernde Mitglieder eingeschrieben. Das Fest anlässlich des Jubiläums mit umfangreichem Programm fand vom 16. bis 18.06.1978 statt. Am frühen Freitagabend wurde die Musikkapelle aus Niederwölz auf dem Marktplatz empfangen. Anschließend spielten zur Festeröffnung und Bierprobe mit Tanz die Stadtkapelle Gaildorf und das Schlossbergecho aus der Steiermark. Samstags fand dann ein Festakt statt, im Anschluss daran ein Fes1abend und Heimattreffen im Festzeit, wo verschiedene örtliche Vereine durch Vor- und Beiträge dem Musikverein zum Jubiläum gratulierten. Der Sonntag begann mit einem Weckruf um 06.00 Uhr durch den Schützenverein vom Schloß bzw. vom Heerberg aus; um 09.00 Uhr fand ein Festgottesdienst im Festzeit statt, den unsere Musikfreunde aus Niederwölz umrahmten. Am Nachmittag wurde ein 36 Gruppen umfassender Festumzug mit Fahneneinmarsch ins Festzeit abgehalten, wobei jede am Festzug teilnehmende Kapelle noch im Festzeit zur Unterhaltung aufspielte.

Dieser Festumzug wurde von Haucke Schmitt geplant. Er hat auch die Vorarbeiten geleitet und überwacht, Kostüme beschafft u. a. m. Das war eine Meisterleistung. Später folgte der "Große Bunte Abend" mit Herbert Heuft, Hans und Ellen Kollmannsberger und der Egerländer Trachtenkapelle.

Nach diesem großen Fest nahm der Musikverein im Jahr 1979 wieder an einem Wertungsspiel in Bretzfeld teil. Am 25.05.1980 wirkten wir beim Siederfest in Schwäbisch Hall mit. Am 02.10.1981 spielte der Musikverein bei einem Richtfest derVerwaltungsschule der BfA in Aalen und noch im gleichen Jahr beim "Tag der offenen Tür" des PzGren.-Btl. 302 in Ellwangen. Am 05.01.1981 wurde dem damaligen Dirigenten Friedrich Wahl die Bundesförderer-Medaille am Bande in Gold verliehen. Zusammen mit dem Liederkranz Sulzbach wurde am 22.03.1982 in der Gemeindehalle Sulzbach ein Gesangs- und Musikabend veranstaltet, der Reinerlös wurde der Finanzierung des Ortszentrums in Laufen zur Verfügung gestellt. Ein unvergesslicher Höhepunkt war auch der Ausflug im Juli 1982 nach Pfarrkirchen in Oberösterreich zu unserer neu gewonnenen Partnerkapelle, verbunden mit einem Stand-, Abend- und Platzkonzert.

Vom 15. bis 17.07.1983 feierte der Musikverein sein 80-jähriges Bestehen. Mit einer zünftigen Bierprobe am Freitag begann das Fest, umrahmt von umliegenden Kapellen, gefolgt vom Samstag, einem Festabend mit Robert Payer und seiner Original Burgenland-Kapelle. Am Sonntag wurde die Bevölkerung bereits um 06.00 Uhr durch den Schützenverein geweckt, später folgte dann der Frühschoppen. Auch diesmal fand ein Jubiläumsfestzug statt mit 29 teilnehmenden Gruppen bzw. Vereinen mit anschließendem Fahneneinmarsch im Zelt und Musikvorträgen der Gastkapellen, mit denen der Abend auch ausklang.

Am 25.05.1984 feierte der Liederkranz Sulzbach sein 125-jähriges Jubiläum, bei dem der Musikverein zur Bierprobe und am Umzug mitwirkte. Vom 08. bis 11.06.1984 kamen unsere Musikfreunde aus Pfarrkirchen zum Gegenbesuch, was zur Festigung der gegenseitigen Freundschaft beitrug.

Im Jahr 1985 wären der Auftritt am 26.06. bei der Internationalen Unteroffiziers-Marschwoche des WBK V (= Wehrbereichskommando V) und am 07.07. der Umzug beim Kreismusikfest besonders zu erwähnen, im September spielten wir bei der Kapelle "Flügelrad" in Stuttgart. Aus gesundheitlichen Gründen legte unser Dirigent Friedrich Wahl nach dem Konzert am 05.01.1986 den Taktstock nieder. Von nun an lenkte Fritz Nagel die musikalischen Geschicke des Vereins. Am 22.06.1986 feierte der Posaunenchor sein 25-jähriges Bestehen, bei dem auch der Musikverein eingebunden war.

Der Liederkranz Sulzbach beging am 26.06.1988 sein 125-jähriges Fahnenjubiläum, auch hier wirkte der Musikverein mit. Der Höhepunkt war der Besuch unserer Musikfreunde aus Niederwölz vom 19. bis 22.08.1988. Nach der Begrüßung am Freitag folgte die Schlacht am kalt-warmen Buffet, ein gemeinsames Konzert am Samstag in der Gemeindehalle, sowie ein Platzkonzert am Sonntag vor dem im Umbau befindlichen Adlergebäude. Nach längerer Bauzeit konnte vom 26. bis 28.05.1989 endlich der Marktplatz und das umgebaute Adlergebäude eingeweiht werden, auch hier durften die musikalischen Darbietungen durch uns nicht fehlen. Beim Kreismusikfest in Untermünkheim am 18.06.1989 spielten wir zum Festzug und anschließend im Zelt. Im August 1989 musste unser Dirigent Fritz Nagel uns aus beruflichen Gründen überraschend verlassen. Von diesem Moment ab leitete unser Musiker Franz Schaupper die Probenabende, Auftritte und Konzerte als Dirigent.

10 Jahre Jugendzentrum, zu diesem Anlass spielte unsere Kapelle am 24.06.1990. Vom 24. bis 27.08.1990 folgte der Gegenbesuch unserer Kapelle in Niederwölz, von dort aus haben wir einen Ausflug nach Klagenfurt ins "Minimundus" unternommen, der "kleinen Welt am Wörthersee" und gaben abends unter dem Dirigenten Franz Schaupper ein Konzert im Festzeit zusammen mit der Musikkapelle Niederwölz. Sonntags nach dem Gottesdienst spielten beide Kapellen im sonnigen Pfarrgarten zum Frühschoppen. Dies war sicherlich ein herrlicher Ausflug, doch das bewegendste Ereignis in diesem Jahr war die Fahrt zur Partnergemeinde nach Eibau in der Oberlausitz zur Pflanzung einer Linde als Zeichen des Friedens und der Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschlands nach der Wende am 03.1 0.1990.

Bereits im September 1990 wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung der seit 14 Jahren als 1. Vorsitzender agierende Klaus Grüninger durch Reinhold Wahl von seinem Ehrenamt abgelöst. Für diese langjährige Tätigkeit erhielt Klaus Grüninger bei der Jahresfeier am 05.01.1991 die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg und wurde zum Ehrenvorsitzenden des Musikvereins ernannt. Im Jahr 1991 war mal wieder höchste Zeit zur Teilnahme an einem Wertungsspiel, dieses fand am 06.07. in Fichtenberg statt. Am 10.08. führte die Route der von der AOK veranstalteten "Tour de Ländle" durch die Gemeinde Sulzbach, wo spontan Snacks und Getränke gereicht wurden und der Musikverein zum Platzkonzert aufspielte. Die Rundschau veranstaltete am 19.10.1991 ihren ersten Bläsercup, hier waren die teilnehmenden fünf Musikvereine aufgefordert, mit verschiedenen musikalischen Vorträgen die Gunst der Zuhörer in der Limpurghalle in Gaildorf zu gewinnen. Wir hatten damals mit Beatles-Melodien, dem Summernight-Rock, einem Marsch und einer Polka das Publikum begeistert, jedoch reichte es nicht zum Sieg. Neben dem Musikverein Sulzbach/Kocher haben die Musikvereine Hausen/Rot, Fichtenberg und Gschwend sowie die Stadtkapelle Gaildorf am Rundschau-Bläsercup '91 teilgenommen. Am Schluss wurde der Musikverein Gschwend als Sieger gewählt.

Der Kreisverband Hohenlohe lud am 08.11.1992 zu einem Wettbewerb der volkstümlichen Blasmusik nach Kirchberg/Jagst ein, wo der Musikverein Sulzbach mit der Note "gut" abschneiden konnte. Hier waren die teilnehmenden Kapellen aufgefordert, jeweils einen Marsch, eine Polka und einen Walzer vorzutragen.

Nach unserem Konzert am 05.01.1993 wurde Franz Schaupper von dem bereits im Sommer 1992 aus Ungarn zurückgekehrten Fritz Nagel als Dirigent abgelöst, sodass dieser sich wieder als Musiker bei den Trompeten einreihen konnte. Zugleich übernahm Franz Schaupper das Amt des Kassierers.

Im Jahr 1993 war es dann wieder so weit, die Zeit war reif für ein großes Fest anlässlich unseres 90-jährigen Bestehens, das wir vom 10. bis 13.06. feierten. Erstmals haben wir, maßgeblich auf Betreiben unseres Bürgermeisters Heinrich Krockenberger, beide Partnerkapellen, mit Niederwölz aus der Steiermark und Pfarrkirchen aus Oberösterreich, gleichzeitig als unsere Gäste zum aller ersten 3er- Treff begrüßt. Bei diesem Treffen lernten sich unsere Partnerkapellen gegenseitig kennen. Das Fest begann am Donnerstag mit Kapellen aus den umliegenden Gemeinden. Am späten Nachmittag konnten wir dann unsere Gäste aus Österreich begrüßen, die zuvor per Motorrad von Dieter Geißendörfer zum Festplatz geleitet wurden; auf diesem Motorrad saß noch Christoph Bauer, der in der einen Hand die österreichische und in der anderen die deutsche Flagge hielt.

Am Abend spielten unsere österreichischen Gäste zur Unterhaltung auf. Als Highlight dieses Treffens trat am Freitagabend die aus Funk und Fernsehen bekannte Blaskapelle "Makos" aus dem Burgenland mit gekonnt mitreißenden musikalischen Leckerbissen auf. Nachdem am Samstag die Kapellen von Ihren Tagesausflügen zurückgekommen waren, wurde es laut im Festzeit, dort spielte die Band "Snoopy" zum Tanz auf. Der Sonntag begann mit einem gemeinsamen Frühschoppenkonzert, an dem sich alle drei Kapellen abwechselten, zweifelsfrei einer der Höhepunkte dieses Wochenendes. Am Nachmittag reisten die österreichischen Kapellen bereits wieder ab, während Kapellen der benachbarten Gemeinden das Fest zum Ausklang brachten.

Ganz im Organisationsfieber veranstalteten wir im September als vollen Erfolg noch unser Fest am Bahnhof mit Hank Häberle in Concert. Während unserer Jahreshauptversammlung wurde Kurt Brenner zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Reinhold Wahl konnte dieses Amt nicht mehr ausüben, da er aus beruflichen Gründen von Sulzbach weggezogen war. Am 05. Dezember fand der erste Nikolaustag mit Bazar am Marktplatz statt.

Für das Jahr 1994 wäre das Kirchenkonzert am 14.05. zu nennen, das zu Gunsten der Kirchturmrenovierung vom Musikverein veranstaltet wurde. Die Rundschau hat am 29.10.1994 zum zweiten Bläsercup aufgerufen. Hier haben die Musikvereine Gschwend, Laufen/Kocher, Sulzbach/Kocher, Fichtenberg, Hausen/Rot sowie die Stadtkapelle Gaildorf teilgenommen. Wenn auch der Musikverein Gschwend erneut zum Sieger gewählt wurde, so konnte der Musikverein Sulzbach mit Polka, Blues und "Music" von John Miles unter seinem Dirigenten Fritz Nagel bleibende, musikalische Eindrücke hinterlassen. Im Rahmen unseres Konzert- und Unterhaltungsabends im Januar 1995 konnten wir dann erstmals mit unserer neuen Tracht auftreten. Vom 21. bis 24.07.1995 besuchten wir unsere Partnerkapelle in Niederwölz, die dort den zweiten 3-er-Treff veranstaltete; wir haben mehrmals zur Unterhaltung aufgespielt und am Festumzug teilgenommen. Unser Tagesausflug führte uns nach St. Ruprecht und nach Murau zur Steirischen Landesausstellung mit dem Thema Holz.

Im Jahr 1996 haben wir versucht, statt dem Konzert- und Unterhaltungsabend am 05.01. ein Frühjahrskonzert zu geben, da aber auch im Jahr darauf die Besucherzahl so gering war, legten wir diese Veranstaltung im Jahre 1998 wieder auf den ursprünglichen Termin im Januar. Die Partnergemeinde von Sulzbach-Laufen lud unseren Musikverein vom 28.06. bis 01.07.1996 nach Eibau ein, wo wir mehrmals zur Unterhaltung aufspielten und zusammen mit dem Sulzbacher Schützenverein beim Eibauer Bier(um)zug mitwirkten. Mit dem Bus haben wir einen Ausflug durch die Oberlausitz und ins Zittauer Gebirge unternommen, sowie eine Brauerei besichtigt.

Am 12.07.1996 feierte die Gemeinde Sulzbach-Laufen ihr 25-jähriges Bestehen mit feierlich musikalischer Umrahmung durch den Musikverein Sulzbach. Im Rahmen unserer Jahreshauptversammlung am 27.09.1996 wurde Kurt Brenner durch Klaus Grüninger als 1. Vorsitzender abgelöst. Unser erstes Kirchenkonzert hatte großen Anklang bei den Zuhörern gefunden, worauf man beschloss, wieder Stücke hierfür einzustudieren. Das Konzert fand am 10.11. statt. Der Musikverein Laufen wurde im Jahr 1997 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass wurde ein viertägiges Fest vom 27. bis 30.06. veranstaltet, wo wir am Sonntag den Umzug begleiteten und am Montag zum Festausklang spielten. Am 06.07. haben wir am Wertungsspiel in Bad Mergentheim teilgenommen. Der Heimat- und Kulturverein unserer Gemeinde nahm sich der Restaurierung der Schlosskirche in Schloß-Schmiedelfeld an; zum Auftakt wurde ein kleines Fest gegeben, wobei der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben war, das im Umbau befindliche Kleinod unter fachlicher Führung von Haucke Schmitt zu besichtigen. Zu Besuch war auch der FDP-Abgeordnete und stellvertretende Ministerpräsident, Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg Dr. Walter Döring, der Fördermittel des Landes überbrachte. Wir spielten zu diesem Anlass im Schlossgraben.

Um unsere finanzielle Situation zu verbessern, veranstalteten wir am 28.03.1998 unseren ersten Tanz mit der Band "Harry Heister und die Gelbstrahler", der unsere Kasse dann wieder aufatmen ließ. Unsere Partnerkapelle Pfarrkirchen feierte ihr 150-jähriges Jubiläum und sorgte für den dritten 3-er- Treff vom 12. bis 14. 06.1998. Dort war am Freitag erst mal feiern angesagt, wobei die bereits bestehenden Freundschaften weiter gepflegt und neue gewonnen wurden. Am Samstag starteten wir nach Kremsmünster, wo wir durch das Stift geführt wurden und besichtigten noch ein Musikinstrumentenmuseum. Der Sonntag verlangte dann alles von uns ab, zuerst der gemeinsame Frühschoppen mit Niederwölz und Sulzbach, dann der Festakt am Ortsplatz und anschließend der Festzug durch Pfarrkirchen bis zum Zelt, wo eiligst wieder Getränke gereicht wurden, da es sehr heiß war. Die Niederwölzer verabschiedeten sich bereits am späten Nachmittag. Wir durften den Abend vollends gemütlich ausklingen lassen und traten erst am Montag die Heimreise an. Im Sommer 1998 legte Fritz Nagel sein Dirigentenamt nieder. Kurz zuvor hatten wir Wolfgang Mehlhorn mit der Jugendausbildung der Klarinetten und Saxophone beauftragt, der dann auch bereitwillig die Leitung der Stammkapelle übernahm.

Das Jahr 1999 war ein sehr ruhiges Jahr, und da wir nicht ganz in Vergessenheit geraten wollten, planten wir ein P latzkonzert, welches wir dann auch am 14.05.2000 auf dem Marktplatz in Sulzbach nach dem Gottesdienst veranstalteten. Da die Besucherzahl in der Kirche auch nicht sehr beträchtlich war, ließ der Zuhöreransturm zu unseren musikalischen Darbietungen auch etwas zu wünschen übrig; aber ein Versuch war es wert. Wir konzentrierten uns dann voll auf das Wertungsspiel in Öhringen, bei dem wir am 16.07. teilnahmen. Wegen eines Sonderzuges spielten wir am 05.10. morgens auf dem Bahnhof in Hessental Marschmusik. Im Jahr 2001 stellte sich unsere Jugendkapelle gleich zweimal einem Jugendkritikspiel und erreichte beidesmal die Note 1,5. Im Herbst begann dann die alljährliche Probenarbeit für unser Konzert am 05.01., doch in diesem Jahr wollten wir uns mit einem Probeabend in der Woche und mit Satzproben nicht zufrieden geben. Deshalb wuchs die Idee, ein Probenwochenende durchzuführen. Eine geeignete Lokalität hat unser Musiker Werner Jäger mit dem Naturfreundehaus Braunenberg bei Aalen schnell entdeckt. Dort gibt es genügend Übernachtungsmöglichkeiten, Proberäumlichkeiten und für das leibliche Wohl ist auch bestens gesorgt. Dort spielten wir uns die Finger wund, bis uns der Atem fehlte am Wochenende des 10. und 11.11.

Am 06.05.2002 war in der Sulzbacher Stephan-Keck-Halle der Europatag, wo wir auch wieder mit Musikstücken zum Zuge kamen. Der Schützenverein, ein Jahr älter als der Musikverein, feierte vom 21. bis 23.06. sein 100-jähriges Jubiläum in und vor dem Schützenhaus in der Walkmühle. Dort durften wir den Festakt musikalisch begleiten und spielten am darauffolgenden Sonntag zum Frühschoppen.

Nur vier Wochen später verstarb unser Musiker und Kassierer Günter Haas im Alter von nur 44 Jahren, seine Beerdigung wurde von uns am 25.07.2002 umrahmt. Mit ihm verloren wir einen Menschen, der immer ein offenes Ohr für die Belange des Vereins hatte und auch eine treibende Kraft im Blick auf unser bevorstehendes Jubiläum war. Im Oktober während unserer Jahreshauptversammlung gelang es uns nicht, einen neuen Kassierer zu gewinnen; nach langem und gutem Zureden ließ sich unser 1. Vorsitzender Klaus Grüninger für ein weiteres Jahr zum ersten Vorsitzenden wählen, als zweiten Vorsitzenden konnten wir Jan Berroth gewinnen. Es ist leider immer schwieriger, die aktiven wie auch fördernden Mitglieder für ein Ehrenamt zu gewinnen. Das liegt wohl am Wandel der Zeiten, dass eben persönliche Ansprüche immer mehr in den Vordergrund gestellt werden und auch berufliche Herausforderungen eine kontinuierliche Vereinsfunktionärstätigkeit nur schwer zulassen.

Bei der Hauptversammlung am 26. November 2004 erklärt sich Anton Straub aus Obersontheim bereit das Amt des 1. Vorsitzenden zu übernehmen. Er hatte beim Verein das Amt des Kassiers in den Jahren 1994 bis 1997 übernommen. Mit Gerhard Müller als Kassier ist der Vorstand nun wieder komplett besetzt.

Unter der Leitung von Franz Schaupper war das Jahr 2005 für den Musikverein sehr erfolgreich. Bei den Nachbarvereinen in Fichtenberg und Untergröningen konnte die Musikkapelle beim Wertungsspielen jeweils den 1. Platz belegen.

Zum Konzertabend am 5. Januar 2006 stellt sich der Musikverein erstmals mit vier Marketenderinnen vor.

Vom 07. bis 09. Juli 2006 feierte der Partnerverein aus Niederwölz anlässlich des 55jährigen Bestehens ein Bezirksmusikfest. Zu diesem Fest waren die Vereine aus Pfarrkirchen und Sulzbach zum „5. 3er-Treffen“ eingeladen.